Keinen Pass zu haben, ist der größte Fluch unserer Zeit. Anna Prätorius, eine Volksdeutsche aus Ungarn, bekommt diesen Fluch zu spüren. Bei einer Razzia in Triest wird sie aufgegriffen, und das Ende ist auch für sie, wie schon für viele vor ihr, das große internationale Frauenlager in der Nähe der Stadt. Für Anna Prätorius ist die Vergangenheit tot, nachdem man ihren Verlobten aus politischen Gründen es geschah beim Verlassen des Schiffes, das ihn zu ihr brachte mit Pistolenschüssen niederstreckte. Und die Zukunft? Die lebt unter ihrem Herzen. Sie erwartet ein Kind, und dieses Kind darf nicht im Lager, darf nicht in der Gefangenschaft geboren werden. Das ist ihr einziger Gedanke. Die Französin Yvonne, ein leichter, aber gutherziger Vogel und der Lichtblick des Lagers, versucht ihr zu helfen.
Da gibt es z.B. jenseits der mauer einen Zahnarzt, dessen Praxis auch die Inhaftierten in Anspruch nehmen dürfte. Als Anna ihm unter Berufung auf Yvonne ihren Kummer anvertraut, schlägt er ihr vor, die bevorstehende Prozession zur Flucht zu benutzen. In der Menschenmenge müsse, trotz aller Bewachungsmaßnahmen, ein Entkommen möglich sein. Aber was nützt eine Flucht ohne Papiere, die das Unternehmen erst sinnvoll machen? Die kann er nicht beschaffen. Hier aber sieht Yvonne weiter. Sie kennt den größten Passfälscher Italiens, einen Chinesen, mit dem wird sie schon klarkommen. Voraussetzung ist allerdings, dass sie selbst so schnell wie möglich die Freiheit wiedererlangt. Aber das wird sie schon schaffen.
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