Dardamelle ist ein vielbeschäftigter Architekt in Aix-en-Provence und sehr glücklich verheiratet mit Francine, einer sehr graziösen und sehr charmanten Blondine aus bestem Hause. Und obwohl Dardamelle fast zwanzig Jahre älter als seine Frau, leben die beiden wie die Turteltäubchen zusammen. Er verwöhnt sein Frauchen wie er nur kann und sie lässt es sich gerne und allzu selbstverständlich gefallen. Eines Tages aber, es war gerade in der Karnevalswoche, war das Glück plötzlich zu Ende, und der Unfriede zog bei den beiden ein. Ein Kleid, ein bezauberndes Modell aus Chiffon und Seide, war der Anlaß zu einem großen Ehekrach. Je schöner so ein Kleid ist, desto teurer ist es meistens auch und Dardamelle, dem man schon von weitem ansieht, dass er mit Geld sehr gut umgehen kann, machte einmal eine Ausnahme und sagte nein. Er wollte einfach nicht bezahlen, und das war zuviel für die schwachen Nerven seines verwöhnten Weibchens. Im Verlaufe eines temperamentvollen Disputs musste sehr viel Porzellan daran glauben, aber der Ehemann lachte nur darüber, denn das meiste davon hatte ihm sowieso nicht gefallen, und dann dachte er sich auch noch ganz vernünftig: Scherben bringen Glück. Man warf sich auch noch andere Schmeicheleien an den Kopf und plötzlich passierte er: Francine nannte ihren Mann einen Cocu. Ja, sie gab offen zu, dass sie ihn betrogen hatte. Dardamelle dachte zuerst nur an einen Scherz, schließlich musste er aber doch betrübt einsehen, dass Francine ihn tatsächlich betrogen hatte und dass er ein Cocu war, ein gehörnter Ehemann oder ein Hahnrei, wie man in Deutschland sagen würde. Aus Spaß wurde Ernst und im Gehirn des Architekten reifte ein sonderbarer Plan: er wollte sich rächen, er wollte sich revanchieren und Francine sollte es spüren. Äußerlich schien er sich nichts daraus zu machen. Er war die Liebenswürdigkeit selbst, und er erklärte seiner Frau sogar, dass er sich nicht einmal scheiden lassen wolle.
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