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 Giovanni Guareschi

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Regie: Mario Soldati

Erstaufführung: 26.4.1957

Produkt-Ltg.: Walter Rupp

Kamera: Nicolas Hoyer

Musik: Paul Misraki

Schnitt: Jaqueline Bredillon

Ton: Pierre L. Calvet

Ausstattung: Robert Giordani, Mandaraux

Frisuren: Simone Knapp

Garderoben: Tina Banquarel

Produktion: Jaques Bar

Drehbuch: Cesare Zavattini, Piero Tellini und

Aldo de Benedetti

Ein Farbfilm in Eastmancolor

Synchronisation: Aura Film, Berlin

Deutsche Dialoge: Erika Streithorst

Dialogregie: Conrad von Molo

Eine Cite-Films (Paris) – G. Amato (Rom) Coprodukion der Columbia

Vater wider Willen

Hätte Paul Blanc, der als Handelsvertreter für Konditoreiwaren und Schokolade früher zuweilen an der Musterkollektion naschte, seine Fahrkarte nicht vergessen, und wäre der Omnibusfahrer, der ihn auf eine Geschäftsreise bringen sollte, nicht aufgehalten worden, weil er zunächst abwarten wollte, ob das in den nächsten Minuten daheim zu erwartende Baby ein Junge oder ein Mädchen sei hätten also diese Umstände, die vielleicht Zufälle oder möglicherweise Fügung sein mochten, die Abreise des aufgeregten Paul nicht verzögert, so wäre er vielleicht niemals in seinem Leben mit Maria zusammengetroffen, Nun aber lief ihm das blutjunge, bildhübsche, sehr betrübte Mädchen über den Weg und hatte in ihrer tiefen Bekümmernis zu dem gutherzigen Paul mit seinen zwar sehr großen, aber sehr treuen Augen auf Anhieb ein so herzliches Zutrauen, dass sie ihm frank und frei von ihrem bösen Schicksal erzählte. Sie befand sich, nachdem sie fast ein Jahr lang in einem anderen Dorf als Hausmädchen gedient hatte, auf der Rückkehr in ihr Elternhaus, aber leider nicht allein, denn sie trug ein Kind unter dem Herzen, ohne indes einen Vater dafür zu haben.

Paul war seit je in seiner Gutmütigkeit ein Musterfall der Maßlosigkeit, sonst hätte er zu Hause nicht so selbstlos und sanftmütig das Gezeter seiner pausenlos keifenden, obendrein schlampigen Ehefrau ertragen, und nun also stand er gerührt der bezaubernden und betrübten Maria mit ihrem halb gebrochenen Mädchenherzen gegenüber. Was tun? Paul tat, was ihm sein gütiges Gemüt zuraunte und ging wacker mit Maria nach Hause, um sich den verblüfften Eltern als ihr Gatte zu präsentieren, besonders natürlich als künftiger Vater, dem jetzt schon vor froher Erwartung die Freudentränen in den Augen zu blinken schienen. Als sich der Abend senkte, bereitete die im Glück schwelgende Mutter ihrer Maria und dem sympathischen Schwiegersohn mit dem humoristischen Pferdegesicht liebevoll das Schlafgemach, rüttelte nochmals die Federn und schüttelte die Kissen.

Der sittsam verschämte Paul hatte nunmehr den ganz festen Eindruck, dass sein gütiges Spiel endgültig zu Ende sein müsste. Er schlief draußen neben den Kühen im Stall und beschloss, am nächsten Tage mit seinem Musterkoffer abzureisen. Maria aber verfing ihn immer wieder in zärtliche und liebevolle Gespräche und lustwandelte mit ihm gemeinsam über die väterlichen Äcker. Aber so glücklich er sich auch in dieser behaglichen Umwelt fühlen mochte, so stand dennoch sein Entschluss zur beschleunigten Abreise fest. Als zudem die Eltern inzwischen den ganzen Schwindel entlarvten, blieb ihm nichts anderes mehr übrig, als sie mit der zwar leicht entgleisten, aber lieben und braven Maria zu versöhnen. Und er tat dies mit der ganzen Beredsamkeit eines Mannes, der diese liebenswerte Geschöpf reinen Gedankens in sein Herz geschlossen hatte und nicht dulden wollte, dass väterlicher Hochmut und beleidigte Familienehre Maria von Haus und Hof vertrieben. Dann aber kehrte er zu seiner keifenden Xanthippe zurück, freilich nach diesen Erfahrungen kein Pantoffelheld mehr, der mit Lammsgeduld das Gezeter seiner schlampigen Tyrannin hinnahm, sondern mit Energie geladen, um jetzt auch seine Ehefrau zu verwandeln, sei es durch doppelte Liebe oder durch dreifache Lautstärke seines Zorns.

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