Der Graf ist nicht der Mann, an seinem Freunde zum Verräter zu werden, und so muß diese Zaubernacht nur ein Traum bleiben. Aber die herzlichen Stunden, die Anna flüchtig von Glanz und Pracht kosten ließen, stehen nun als anspruchsvolles Gespenst zwischen ihr und Luigi, und immer wieder findet sie einen Vorwand, die Hochzeit hinauszuschieben. Zweimal noch trifft sie mit dem Grafen zusammen, der in Freundschaftstreue Anna zu Luigi zurückzuführen sucht. Da ihr so alle Hoffnung genommen ist, überwindet sie, endlich dem Pflichtgefühl gehorchend, Schmerz und bittere Enttäuschung und wird in Entsagung Luigis Frau. Zwanzig Jahre sind seit jener Stunde des großen Verzichts vergangen. In stillem Frieden hat Anna an Luigis Seite als Herrin eines großen Meierhofes gelebt; ihre Tochter ist zum jungen Mädchen herangeblüht und nun, heimlich des Nachts, gegen den Wunsch der Mutter, dem geliebten Manne gefolgt.
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